Aller guten Dinge sind… Resümee von 2017, dem TrumpetScout-Jahr Nr. 3

Das dritte Jahr TrumpetScout.de ist am Ende angekommen und brachte wieder einige Premieren mit sich. Hier ist der Rückblick auf 2017 und natürlich auch ein Blick in die Zukunft der unabhängigen Trompeten- und Trompeterberichterstattung.

As time goes by! Tatsächlich sind es nun schon drei volle Jahre, in denen auf TrumpetScout.de bekannte Trompeter porträtiert, Artikel über die Eigenheiten der Trompete und die ewige Suche nach der Beherrschung derselben geschrieben sowie konkrete Modelle getestet wurden. In Summe über 120 Artikel.

Das zeichnet TrumpetScout seit drei Jahren aus

Was die Seite so besonders macht? Der Gegenstand steht im Mittelpunkt und die Sprache, mit der vermittelt wird. Sponsoren- und Suchmaschineninteressen spielen keine Rolle. Deshalb sind die Noten in der Bewertungstabelle eben so wie sie sind (und manch günstige Trompete ist besser platziert als eine teurere), deshalb gibt es kein beeinflusstes Product-Placement (klar werden Produkte mit jedem Test demonstriert, das geschieht aber unentgeltlich und nur, weil der TrumpetScout es für sinnvoll erachtet) und deshalb sind die Texte auch so lange: Schluss ist, wenn alles gesagt ist und nicht, wenn Google ein Ende vorschlägt oder die Lesekapazität des Durchschnittsbesuchers ein Limit setzt. Viele Briefe von Lesern bekunden, dass gerade diese Strategie den Wert der Seite ausmacht. Zu allererst gilt das Lob der Sprache, dann der Ausführlichkeit und dann der Nachvollziehbarkeit und Validität des Inhalts. Tatsächlich haben viele TrumpetScout-Jünger oder sporadische Leser sich nach der Lektüre eines Testberichts auf dieser Seite für eine der besprochenen Trompete entschieden und wurden nicht enttäuscht, auch wenn sie das Instrument auf die Beschreibung hin über einen Versand bezogen und nicht zuvor selbst anbliesen. Das macht stolz!

Die Besonderheiten in 2017

Nach den wenig erfolgreichen Versuchen in den ersten beiden TrumpetScout-Jahren, eine Finanzierung für das Magazin über Merchandise (das ist vielleicht eine Übertreibung – es wurden nur ein paar T-Shirts angeboten) auf die Beine zu stellen, wurde im Frühjahr ein Spendenkonto eingerichtet. Bis dato wurden knapp über 700 Euro bereitgestellt, die von 36 Spendern kamen. Das ergibt zwar nur eine durchschnittliche Spendenhöhe pro Artikel von 6 Euro, pro Spender jedoch einen Betrag von knapp über 20 Euro. Angesichts der täglich 400 (natürlich deutlich mehr, wenn ein neuer Artikel über Facebook publiziert wird) und über 3.000 einzigartigen Besuchern auf der Seite pro Woche wäre es natürlich schön, wenn es mehr Mäzene gäbe – selbst mit noch so kleinen Beträgen (das wäre mal ein guter Vorsatz fürs neue Jahr, oder?)! Anfang des Jahres 2017 wurde die Startseite von TrumpetScout.de übrigens zum 100.000sten Mal angesurft – für ein Ein-Mann-Nischenmagazin abseits von Kochen, Kosmetik und Car Porn nicht schlecht.

Danke an dieser Stelle noch einmal an alle, für die TrumpetScout so viel Wert ist, dass sie dafür Geld gegeben haben: Ihr habt Hoffnung gemacht! Wer auch ein Hoffnungs(zu)träger werden will: paypal.me/trumpetscout

Der schwarze Samstag

Anderes Thema: Viele kennen ihn, den Black Friday, an dem sich die Menschen in den Einkaufstempeln dieser Welt ohnmächtig shoppen. Seit diesem Jahr kennt der TrumpetScout auch den Black Saturday, der Tag, an dem er sich ohnmächtig blies. An 13. Mai 2017 gingen auf der Bühne für ihn bei einem Schlusston die Lichter aus. Eine Premiere, über die man im Nachhinein auch lachen kann, die aber nicht den Auftakt zu vielen solcher Vorstellungen geben soll.

Der sprechende TrumpetScout: erste Vlogs

Bisher gab es den TrumpetScout in seinen Videos nur durch die Trompete zu hören. Auch das hat sich 2017 geändert – er spricht nun auch. Angefangen hat es am 24. Mai mit einem Facebook-Video, das den Test einer Trompete ankündigte. Richtige Vlogs werden zwar erst zu dem als das sie bezeichnet werden durch eine gewisse Regelmäßigkeit (ein Vlog ist ein Videotagebuch), doch der TrumpetScout gab durch improvisierte Videos in diesem Jahr Einblick in sein Tun – der Wortraub sei also gestattet. Auch Youtube-Videos im Rahmen der normalen journalistischen Tätigkeit wurden in diesem Jahr um das gesprochene Wort erweitert.

TrumpetScout auf US-Tour

Der Frühsommer 2017 brachte den TrumpetScout aber nicht nur auf den harten Bühnenboden, sondern auch auf einen anderen Kontinent. Traditionshersteller Bach und sein Europa-Importeur GEWA luden zu einer Werksbesichtigung ins Herz der US-amerikanischen Blechblasinstrumentenherstellung nach Elkhart. What a trip! Nicht nur die Besichtigung der Werkshallen war beeindruckend, sondern die Unterhaltungen mit den Menschen, die seit Jahrzehnten Bach verkörpern, und mit den denen, die seit Langem Bach spielen, wie Bria Skonberg und Rashawn Ross.

Der pfeifende Brocken Rashawn Ross lief dem TrumpetScout in Elkhart über den Weg.

Explizit sei hinzugesagt: Ja, Flug und Unterkunft wurden vom Hersteller bezahlt, das ist aber auch z.B. bei Automobil- oder anderen Technik-Journalisten der Fall. Bei TrumpetScout gibt es aber keine wohlgesonnene Kritiken als Gegenleistung für Anzeigenschaltungen.

Jörg Brohm als Like-Magnet

Auf dem diesjährigen Woodstock der Blasmusik gelang es endlich, den allseits begehrten Jörg Brohm zu treffen und zu interviewen. Das daraus resultierende Porträt wurde nicht nur binnen Tagen zigtausendfach gelesen, sondern erhielt auf Facebook 120 Likes und wurde 64 Mal geteilt. Ein solch heftige Reaktion gab es auf einen TrumpetScout-Artikel in den sozialen Medien noch nie. Ist aber auch ein cooler Typ…

TrumpetScout goes Print

In diesem Jahr gab es – auch das ist eine Premiere – Veröffentlichungen von TrumpetScout-Artikeln in Papier-Medien, und das gleich drei Mal: Die „Mucke“ druckte den erfolgreichen Artikel über Jörg Brohm ab, „Eurowinds“ übernahm das Porträt über Hans Gansch und das altehrwürdige „ITG Journal“ ließ eben jenes Porträt über die österreichische Trompetenlegende ins Englische übersetzen, um es dann den Mitgliedern in alle Welt zu verschicken.

Wie geht es 2018 weiter?

Die klarste Vorgabe für ein viertes Jahr „Online-Magazin für Trompete“ aka TrumpetScout.de lautet: Es muss spannend bleiben. Welche aber sind die Parameter dafür? Schaut man sich im während der Sommerpause veröffentlichten Artikel über die meistgelesenen Beiträge an, welche Themen welchen Zuspruch erhielten, ist klar: Porträts auf der Pole Position, eher abgeschlagen rangieren die Tests. Die meisten persönlichen Zuschriften von Lesern gibt es aber zum Thema Equipment, die meisten Fragen beziehen sich auf eine Kaufberatung. Das Streichen der Testsparte ist also keine Option. Vielleicht sollte über die Wahl der Testinstrumente abgestimmt werden? Das wäre doch was!

Most wanted: Sebastian Höglauer. Foto: www.die-egerlaender.de

Bei den Porträts wurden nämlich tatsächlich schon Wünsche geäußert. Vergleichsweise viele davon zielten auf einen Namen: Sebastian Höglauer. Nie gehört? Er hebt laut Christoph Moschberger die Trompetenrolle in der böhmisch-mährischen Blasmusik gerade auf ein neues Level (und damit ist explizit die Tonhöhe gemeint). Der TrumpetScout hofft auf seine Redebereitschaft! Auch schon lange auf dem Programm steht Matthias Schriefl – das muss 2018 mit einem Treffen einfach klappen!

Auch bei den Blogthemen gibt es lange gehegte Wünsche beim TrumpetScout selbst: Wie verliert man die Angst vor dem Spielen ohne Noten? Wie schaffe ich das mit der Zirkularatmung nun tatsächlich? Et cetera.

Ein neuer Turnus, keine Winterpause

Bisher erschienen die TrumpetScout-Artikel wöchentlich zwischen Anfang März und Ende Juli bzw. Anfang Oktober und Weihnachten. Künftig wird es direkt im Januar weitergehen mit einem Artikel in 14 Tagen – anders ist der Aufwand für die gewohnte Qualität nicht mehr zu bewerkstelligen. Pausiert wird nur noch im Hochsommer.

Das war das Wort zum Trompetenberichterstatterjahr 2017, ein Jahr vieler Premieren. Mögen 2018 weitere erste Male folgen. Noch einmal Danke an alle Leser, Liker und finanzielle Liebesbekunder und bis bald im jungen neuen Jahr!

Euer TrumpetScout