Wie fit ist Oma? Holton Model 48 vs. Adams A1 – 75 Jahre gegen neugeboren

Der TrumpetScout interessiert sich für neue Trompeten wie für alte Eisen. Zwei Trompeten, auf die er schon länger schielte, standen jetzt zum Test bereit. Zwischen ihnen liegt allerdings nicht weniger als ein Dreivierteljahrhundert. Aber wie macht sich so ein ganzes Menschenleben bemerkbar?

Wenn Trompeten nur erzählen könnten. Das hat sich der TrumpetScout schon öfter gedacht, denn viele ältere Blechdamen haben ihn in den letzten mehr als zwei Jahrzehnten begleitet. Manche nur über wenige Monate, manche über Jahre. Die ältesten waren eine Conn Vocabell aus dem Jahr 1933 (die zugeben besser aussah als sie spielte) und eine hervorragende Conn 8B von 1934. Man stelle sich vor, was diese Instrumente begleitet haben: Das Aufkommen und die Heydays von Swing und Jazz, die goldene Big Band-Ära mit Smokings, Federboas und vielen Zigaretten, vielleicht auch bedeutende Aufnahmesessions oder eine Mahler-Aufführung in einem US-amerikanischen Sinfonieorchester! Auf jeden Fall haben Sie – wenn wahrscheinlich nur aus der Ferne – den Zweiten Weltkrieg erlebt, den Korea-Krieg, Vietnam, die Mondlandung, den Ost-West-Konflikt, Tschernobyl, 9/11 und sie werden wahrscheinlich noch eine ganze Weile die Geschehnisse auf der Welt stoisch nehmen wie sie kommen. Hinzu kommt die private Geschichte, zu der der einfache Eigentümerwechsel durch Verkauf, Diebstahl oder Erbe (wer auch immer diese Trompeten damals neu erworben hat, wird sicher nicht mehr leben), das stille Bezeugen von traurigen Familiengeschichten oder die lautstarke Beteiligung an fröhlichen Vorkommnissen wie einer Hochzeit mit Trompetenbegleitung. Was diesen Hörnern alles wirklich widerfahren ist – es lässt sich nicht mehr sagen.

Bei der zuletzt erworbenen Vintage-Trompete kam dieses Gefühl der genealogischen Sehnsucht wieder sehr stark auf. Wie der TrumpetScout auf dieses seltene Modell aufmerksam wurde, ist eine Geschichte für sich…

Der Weg zur Holton Model 48

Vor einigen Jahren entdeckte der TrumpetScout durch den Segen des Algorithmus einen ungarischen Trompeter mit Namen David Csizmadia. Dessen Fähigkeiten beeindruckten aber nicht nur im gesehenen Sampler-Video, sondern auch live. Denn dieser Mann begleitete Louis Dowdeswell (der wahrscheinlich daraufhin Czimadias Trompete einmal auf Facebook demonstrierte!), Eric Miyashiro, Ryan Quigley und Andy Greenwood als erster Trompeter einer Budapester Big Band während einer kleinen Österreich-Tour 2018. Unisono-Einschätzung aller Zuhörer im Saal: „Der spielt unfassbar.“ Auf die Frage, was für ein Horn er denn spiele, antworte Csizmadia, dass es sich um eine Holton Model 48 handele. Die Geschichte dieses einst sehr großen, aber mittlerweile kaum noch relevanten Herstellers von Blechblasinstrumenten (seit 2004 werden keine Trompeten mehr gebaut) gibt es im Artikel über das MF Horn von Holton in Kurzform nachzulesen. Wie weit aber die Wurzeln von Holton reichen, macht deutlich, dass Firmengründer Frank Holton bereits 1942 im hohen Alter von deutlich über 80 Jahren starb. Noch bevor die hier beschriebene Trompete gebaut war. Ihr Geburtsjahr ist geschichtsträchtig: 1945. Ihr Alter heute: mehr als 75 Jahre.

Schlanke Schönheit, wenn auch mit Altersflecken oder – weniger verletzend – Patina.

Im Video zu sehen war, dass es sich bei diesem Model 48 um eine schlanke Trompete handelte, die mit überlappendem Stimmzugbogen ausgestattet war. Zu jener Zeit eine Seltenheit, wenn auch kein exklusives Merkmal. Die Recherche ergab nicht sehr viel, hie und da stieß der TrumpetScout aber auf den Ausdruck „a poor man’s Committee“. Csizmedia selbst gab als spielerische Referenz eine Schilke S42 an. Sicher ist, dass die Marken Martin und Schilke sich durch die reversed leadpipe-Konstruktion bei ihren Trompeten vom Gros der zeitgenössischen Mitbewerber abhoben. Holton ist Ihnen wohl gefolgt – zumindest mit dem Model 48 Revelation. Das tauchte erstmals in den späten 30er Jahren auf, wurde aber 1945 verändert und so bis in die 50er Jahre gebaut. Eine solche Trompete konnte der TrumpetScout nach zwei Jahren der Suche in silberner Ausführung ergattern.

Die Merkmale einer Holton 48 Revelation

Beim Auspacken fiel auf, dass es auf Höhe der Hauptwasserklappe aufgesetzte Gewindestücke gibt. Leider fehlte der entsprechende Stengel, den es für das Justieren per Drehung benötigt. Aber benutzt hätte der TrumpetScout diese Mechanik sowieso nicht. Deshalb kamen diese Anbauteile wie auch der Notengabelhalter auf dem dritten Ventilzug alsbald weg – sie waren auch nicht bei jeder Trompete dieses Modells ab Werk verbaut.

Matching numbers. Die Seriennummer des Instruments auf den Ventilen ist eine Besonderheit, die es meist nur in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gab.

Der Zug des ersten Ventils ist doppelt männlich konstruiert, der dritte Zug verfügt trotz originaler Wasserklappe zusätzlich über einen Zug zur Entleerung wie bei einer Bach Stradivarius. Erstaunlicherweise sind die Ventilfedern bereits über den Kolben positioniert (viele Conn-Modelle aus dieser Zeit setzen noch auf das simple Prinzip der untenliegenden Feder), die Ventilführung ist – wie es zu der Zeit nicht anders möglich war – aus Metall gemacht, die Federgehäuse der Ventile sind zudem mit den letzten vier Ziffern der Seriennummer versehen. Das Bohrungsmaß liegt laut Herstellerdaten bei 0,458 inch, was 11,63 mm entspricht. Das ist absolut durchschnittlich und wäre mit ML adäquat gekennzeichnet. Problem bei den Kolben war ihre Positionierung beim Kauf. Es stellt sich heraus, dass bei einer zeitnahen Überholung einfach irgendwelche neuen Filze eingesetzt wurden – nur eben nicht die richtigen. Zumindest die oberen waren viel zu dick, weshalb der untere Totpunkt deutlich zu hoch lag und das den Rohrverlauf extrem verengte.

Links sieht man die Fehlstellung des Ventilkolbens, rechts die neue Position dank korrekt dimensionierter Filze. Im Hintergrund ist noch der mittlerweile entfernte Notengabelhalter zu erkennen.

Auch wenn es bei der versilberten Version nicht zu erkennen ist – der Ventilzylinder ist zweigeteilt, wie es zu dieser Zeit nicht anders möglich war, und auch aus verschiedenen Materialien zusammengesetzt. Das ist auf Bildern und in Videos von lackierten Varianten gut zu erkennen.

Auch hier ist sehr gut zu erkennen, wie schlank die Holton 48 gebaut ist.

Zweigeteilt ist auch der Becher, dessen Enddurchmesser leicht unter 122 mm rangiert und der in seinem Verlauf eher eng sein dürfte. Auf Materialseite wurde bei allen Rohren auf Gelbmessing zurückgegriffen, was prinzipiell eine gute Ansprache und einen hellen Klang verheißt. Interessant natürlich auch das Mundrohr. Dessen Größe gibt dem Modell übrigens seinen Namen. Die 48er leadpipe beginnt etwas weiter und öffnet stark, verläuft dann zurückhaltender bevor sie am Ende noch einmal an Steigung zulegt. Die Angaben zu Material und Rohrverlauf sind der Holton-Section auf trumpet-history.com entnommen. Dort wird auch angemerkt, dass bis 1950 Holton-Trompeten keine Kante zu Beginn des Mundrohrs hatten. Der TrumpetScout bemerkte nur, dass die Mundstückaufnahme seiner 48er allgemein zu eng bzw. zu konisch war. Die Folge: Alle Mundstücke ragten zu weit heraus, was die Gesamtlänge vergrößerte und damit die Gesamtstimmung nach unten zog. Auch war die Gap – denn eine feine Kante war doch vorhanden – dadurch extrem groß, also nicht einmal mehr im Millimeter-, sondern im Zentimeterbereich.

Das Ausreiben der Mundstückaufnahme hat die Nutzbarkeit der Trompete deutlich erhöht – vor allem mit tieferen Mundstückkesseln, die per se eine etwas tiefere Stimmung bedingen.

Ein Ausreiben des Receivers brachte die Mundstücke deutlich weiter zum Mundrohr und ermöglichte so auch wieder Stimmungen von mehr als 440 Hz. Das war wohl mit zeitgenössischen Mundstücken oder sehr schlanken Stengeln kein Problem, jedoch mit den modernen Mundstücken aus dem TrumpetScout-Arsenal.

Gewicht der Holton 48 nach all den genannten Anpassungen: 1.048 Gramm. Fast könnte man meinen, das sei kein Zufall.

Die Adams A1 2nd Gen.

Bleiben wir beim Gewicht, wenn wir von der (rein altermäßig gesprochen) Uroma zur Urenkelin springen. Bei der Adams A1 der zweiten Generation zeigte die Waage 1.050 Gramm an. Damit ist die junge Holländerin (mehr zu Adams hier) praktisch gleich schwer wie die amerikanische Veteranin. Weitere Parallelen: Der Ventilblock ist zweigeteilt, wobei hier die oberen Büchsenhälften laut Trent Austin, der diese Trompete mitentwickelte, aus Nickel gemacht sind (bei der Holton vielleicht aus Neusilber? Unterm Silber ist dort Messing sichtbar, lackierte Versionen zeigen aber ein anderes Material, das für die Versilberung eventuell beschichtet werden musste). Die Bohrung läuft bei Adams noch als ML, ist mit 11,7 mm jedoch schon ein Stück größer. Dafür ist auch die neue Adams A1 bis auf die Neusilberaußenzüge aus Gelbmessing gemacht. Unter dem Goldmattlack ist das allerdings nicht eindeutig zu erkennen.

Dann enden die Gemeinsamkeiten. Alleine der Look markiert den zeitlichen Unterschied zwischen diesen beiden Trompeten. Ist die ältere in Details verspielt und zum Teil aufwendig von Hand graviert, zeichnet sich die jüngere durch puristisches Design, Schnörkellosigkeit und Geradlinigkeit aus. Die Neuauflage der A1 erinnert – verstärkt auch durch das matte Finish – an die Adams A4 (bzw. mehr noch an deren leichtere Schwester, die A4 LT) und somit an ein Design, das von Monette eingeführt und geprägt wurde. Der Wrap ist weiter als bei der schilkesken Holton 48, der Stimmzug ist klassisch konstruiert und verfügt über eine Stütze. Dort gibt es die einzige Wasserklappe, und zwar eine vom Typ Saturn. Diese lässt sich von allen Seiten drücken. Schade, dass beim dritten Ventilzug auf eine praktische Entwässerungsmöglichkeit verzichtet wurde. Da gurgelt’s ja nicht selten! Auf dem ersten Ventilzug – natürlich männlich/weiblich ausgeführt – sorgt ein Ring für die Möglichkeit zur Justierung und auch auf dem Mundrohr ist ein solcher statt eines Hakens angelötet. Im Stile alter Trompeten ist hingegen das Rohr konstruiert, das aus dem Stimmzug in die Maschine führt. Es ist nicht durchgehend doppelwandig gehalten.

 

Die Blattstärke beim einteiligen Becher beträgt 0,5 mm. Der Becher selbst ist auf einen Enddurchmesser von 126 mm aufgezogen und weist in seinem Bogen – wie auch beim Stimmzug – eine Besonderheit auf, die ihn mit den genannten Modellen A4 und A4 LT verbindet: Er ist weder rund noch D-förmig, sondern leicht zugespitzt.

Adams A1 II & Holton 48: How do they play?

Nun aber zur Beantwortung der spannenden Frage, wie sich diese beiden Instrumente aus völlig verschiedenen Zeiten spielen. Beginnen wir mit dem Widerstand. Hier sind die Trompeten so unterschiedlich wie sie aussehen. Beim ersten Anspielen der Holton nach Eintreffen des Pakets dachte der TrumpetScout ernsthaft, dass sich hier ein Styroporkrümel im Rohr zum einsamen Protest gegen feuchtwarme Luft breitgemacht hat. Es wurde inspiziert und gereinigt, doch deutliche Besserung stellte sich nicht ein. Erst mit dem Valve Alignment tat sich etwas bei den tieferen Tönen und vielleicht noch einmal ein bisschen etwas mit dem Ausreiben des Mundstücks. Doch es blieb eine Trompete mit erhöhtem Widerstand, auf den man sich einstellen muss. Ganz anders eben die Adams, die sich riesig anfühlt. Aber auch daran muss man sich gewöhnen. So viel vorweg: Mit der Holton lernte der TrumpetScout rasch umzugehen, bei der Adams stellte sich auch nach Wochen des Probierens keine richtige Akklimatisierung ein.

Das macht sich vornehmlich in der Artikulierbarkeit bemerkbar. Die A1 ist ein Horn, das man sicher für klassisches Repertoire einsetzen kann und damit für energische wie auch sanfte Töne. Für den TrumpetScout ist es aber kein echter Allrounder wie von Hersteller und Entwickler propagiert. Vielleicht liegt die Bestimmung auf sinfonischer Musik (da werden hierzulande aber vorwiegend Drehventilinstrumente eingesetzt) und solistischem Jazz. In den Testwochen war der TrumpetScout immerzu verleitet, weich zu blasen, gerne auch mit Subtones. Adams spricht auf der Produktseite vom „kristallklaren Klang“ und den schätzt auch der Eigentümer der Trompete, der sie zum Test überließ. Problematisch ist sicher nicht der Ton (dazu später mehr), es ist vielmehr der Anstoß. Trotz guter Ansprache vereitelte eine Eigenschaft die große Spielfreude, die man vielleicht behelfsmäßig mit ‚Wattiertheit‘ oder ‚artikulatorische Unschärfe‘ bezeichnen kann. Hier war die A10 als deutlich spielerfreundlicher in Erinnerung.

Holzintarsien, passend zum edlen Goldlook.

Die Holton Model 48 hingegen ist richtiggehend trompetig, lässt die Töne sauber anstoßen und macht in der Höhe nicht schnell dicht, sondern unterstützt auch bei den Problemtönen ab dem G3. Mit einem größeren Mundstück ist der Einsatz in der Mittel- und unteren Lage aber auch kein Problem. Die Trompete reagiert jedoch auf unterschiedliche Mundstücks sehr heftig.

Für den TrumpetScout macht eine Stütze im Stimmzug die Trompete aber noch zielgenauer und etwas zentrierter im Klang. Deshalb nicht wundern, warum im Video mit den Klangbeispielen eine Stütze zu sehen ist. Sie blieb (leider) unbemerkt und hat sich so ins Bild und in den Sound gemogelt.

Bei den Ventile ist – völlig nachvollziehbar – ein Vorteil bei der brandneuen Trompete gegeben. Zwar sind die Pumpen aus deutsch-holländischen für den TrumpetScout auch nicht auf Niveau von Getzen oder Bach, aber besser als benutzte Ventile, die zum Ende des Zweiten Weltkriegs hergestellt wurden, sind sie allemal. Dennoch: Die alten Dinger sind scheinbar nicht totzukriegen. Trotz einiger Abriebspuren blieben sie kein einziges Mal hängen. Dicht wie am ersten Tag sind sie aber natürlich auch nicht mehr. Ob damit auch kleinere Stimmungsprobleme zusammenhängen? Die Intonation der Holton ist akzeptabel, aber definitiv nicht besonders gut. Allerdings ist sie das für den TrumpetScout bei der Adams auch nicht, wenn auch besser. Das mag mit der Weite dieses Horns zusammenhängen. Man muss schon auch hier aufpassen, dass man gut hört und das Gerät korrigierend bedient.

Der Klang von vorgestern und heute

Konzerte mit der Adams gab es nicht. Das lag nicht nur an Corona, sondern auch an der Tatsache, dass die Trompete so gut wie neu war und einem TS-Leser gehörte. Mit der Holton hingegen fand sich die Möglichkeit für Musik vor Publikum, und das sogar mit recht alter Musik. Für einen Dixie-Gig und die zugehörigen Proben wurde die silberne Fast-Antiquität eingesetzt und konnte bestechen. Auch den Musikerkollegen fiel der besondere Sound auf. Zwar hat der TrumpetScout schon Hörner gespielt, die einem lange Auftritte noch einfacher machen, aber die Freude am Spielen war gigantisch. Mit einem Mundstück mit flachem Kessel und enger Bohrung kann die 48er lauthals schreien (und steht dabei modernen Lead-Trompeten in der gefühlten Lautstärke kaum nach), für einen Big Band-Einsatz fand sich jedoch bislang noch keine Gelegenheit. Mit einem tieferen Mundstück klingt die alte Dame bei einer Jazzballade aber wirklich nach Chet Baker in jungen Jahren. Nicht luftig, sondern ebenholzartig. Und das ist eigentlich die wahre Stärke dieses Horns und wahrscheinlich der Grund, warum sich dieses Modell den Beinamen „Marin Committee für Arme“ erworben hat.

Die A1 hat ihre Stärken wie bereits oben angedeutet bei den warmen Tönen. Sie kann dennoch sehr transparent, sehr klar klingen. Auch ist der Klang nahe beim Horn einfach größer und voller als bei der 48er aus ’45. Das ist ein Zeichen der Zeit. Auf Distanz dürfte man aber nicht sagen, dass die alte der jungen Trompete in Lautstärke und Durchsetzungsvermögen nachsteht.

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Was jetzt aber besser ist? Es liegt so oft im Ohr des Betrachters. Im direkten Vergleich hinter der Trompete ist es auf jeden Fall viel schwerer als davor. Da sind die Unterschiede eklatant und die Modernität der Adams A1 ist im Vergleich deutlich zu erkennen. Es ist fast, als würde man die gleiche Musik, nur einmal wurde sie 2020 aufgenommen einmal eben 1945. Lediglich im oberen Register – und das mag einfach physikalische Gründe haben – rücken sie näher zusammen.

Ein Gewinner im Generationen-Battle?

Klar, die neue Adams A1 kann vieles sehr gut und wird die meisten im Klang überzeugen. In puncto Spielbarkeit aber eher bei der Intonation, nicht bei Anstoß und Widerstand. Der TrumpetScout würde sich – auch angesichts des Preises von rund 800 Euro – klar für die Holton 48 entscheiden. Nicht als das eine Horn, mit dem man alles machen kann, aber als fabelhaftes Jazz-Instrument, das sich solistisch gut eignet, aber auch im Satz gut passt. Es ist ein Horn für Musik aus der Zeit, aus der es stammt. Trotzdem spielt ein Ausnahmekönner wie David Csizmadia darauf alle seine ‚commercial gigs‘. Eben weil sie in der Höhe gut funktioniert und vielleicht auch, weil mikrofoniert ein breiter Ton nicht so wichtig ist. Die Adams A1 2nd Gen. (2.800 Euro NP) ist für den TrumpetScout eher gut geeignet für das Bläserquintett, wenn es denn ein Pumpeninstrument sein soll. Und natürlich für alle, die eine schöne Trompete haben wollen.